Halbjahresbilanz, 6 Monate Thailand
Willkommen in Thailand und nur keinen Stress. Bei "uns" Thailändern kann ein angekündigter Bericht auch mal einen Tag später kommen.
Heute vor 12 Monaten
Hätte mir jemand am 15.07.2008 gesagt dass ich heute seit 6 Monaten in Thailand lebe, dann hätte ich ihm in bekannter Manier einen „Vogel gezeigt“. Vor einem Jahr wusste ich tatsächlich noch nichts über mein Abenteuer „Auswandern nach Thailand“ und hatte auch noch keinen Gedanken daran verschwendet. Grund genug um heute mal ein erstes Fazit zu ziehen und auf die letzten Monate zurückzuschauen.
Der Start
Nach der Ankunft hier in Thailand war natürlich erst mal alles recht neu und spannend. Man wandert ja auch nicht jeden Tag aus und schon gar nicht in ein Land, welches man vorher noch nie gesehen hat. Da ich nicht alleine war, sondern einen Thailandexperten (Ingo) an meiner Seite hatte, lief aber alles recht einfach und problemlos. Zudem bezeichne ich mich selbst als recht flexibel und anpassungsfähig. Eigenschaften, die einem das Leben hier durchaus erleichtern. Man muss sicher hier und da mal ein Auge zudrücken, darf nicht alles so eng sehen und muss eine gewisse Lockerheit mitbringen.
Wer nach Thailand kommt, der sollte sich darüber bewusst sein, dass er hier nicht „sein deutsches Leben“ weiterführen kann. Andererseits muss man auch nicht alles Gewohnte über Bord werfen. Vielmehr geht es darum den goldenen Mittelweg für sich selbst zu finden und diesen in das Leben in Thailand einzubetten. Mir ist das recht schnell ganz gut gelungen und von beginn an hat mir Thailand mit samt der Kultur und den Menschen sehr gut gefallen.
Wer nach Thailand kommt, der sollte sich darüber bewusst sein, dass er hier nicht „sein deutsches Leben“ weiterführen kann. Andererseits muss man auch nicht alles Gewohnte über Bord werfen. Vielmehr geht es darum den goldenen Mittelweg für sich selbst zu finden und diesen in das Leben in Thailand einzubetten. Mir ist das recht schnell ganz gut gelungen und von beginn an hat mir Thailand mit samt der Kultur und den Menschen sehr gut gefallen.
Probleme
"Das Leben könnte so schön sein, ohne Poker". Wenn man in den letzten Monaten in Deutschland 5-stellige Monatsgewinne einfährt, dann denkt man nicht wirklich daran, dass es auch mal in die andere Richtung gehen kann. Bei mir begann der Downswing mit dem Kauf von meinem Flugticket und es schien, als hätte ich Pokern von heute auf morgen verlernt. Anfangs war das noch nicht ganz so schlimm, aber wenn man die Kurve, die es zu kriegen gilt, nicht sieht, dann wird einem doch recht komisch in der Magengegend. Natürlich habe ich hier einige schwerwiegende Fehler gemacht. Ich bin nicht rechtzeitig in den Limits abgestiegen und hätte mir schon vor der Ausreise ein gewisses Polster schaffen, also Geld von der Bankroll nehmen und weglegen, müssen. All das habe ich nicht getan und auch deshalb kam es im März zu meinem bisherigen Tiefpunkt in Sachen Pokern.
Falls von euch jemand Pokerprofi werden möchte, dann sollte er sich das auf jeden Fall sehr gut überlegen. Ich wünsche keinem den Druck, dem ich ausgesetzt war, als es abwärts ging, kein Land in Sicht war und die nächsten Zahlungsverpflichtungen vor der Tür standen. Meine Psyche stand definitiv kurz vor dem totalen Zusammenbruch und nur ganz wenige Menschen in meinem engen Freundeskreis kennen meine wahren Gedanken und Gefühle aus der damaligen Zeit.
Aktuell geht es mir besser und die Planungen für meinen Visarun nach Macau zur APT laufen auf Hochtouren. Für dieses Ziel werde ich allerdings noch viele Hände spielen und die meisten davon gewinnen müssen. Zukunft ist schon was spannendes und alles andere wäre ja auch zu einfach!
"Das Leben wird super, mit Poker"
Falls von euch jemand Pokerprofi werden möchte, dann sollte er sich das auf jeden Fall sehr gut überlegen. Ich wünsche keinem den Druck, dem ich ausgesetzt war, als es abwärts ging, kein Land in Sicht war und die nächsten Zahlungsverpflichtungen vor der Tür standen. Meine Psyche stand definitiv kurz vor dem totalen Zusammenbruch und nur ganz wenige Menschen in meinem engen Freundeskreis kennen meine wahren Gedanken und Gefühle aus der damaligen Zeit.
Aktuell geht es mir besser und die Planungen für meinen Visarun nach Macau zur APT laufen auf Hochtouren. Für dieses Ziel werde ich allerdings noch viele Hände spielen und die meisten davon gewinnen müssen. Zukunft ist schon was spannendes und alles andere wäre ja auch zu einfach!
"Das Leben wird super, mit Poker"
Das Ende der Poker-WG
Ganz sicher das unschöne Ereignis der letzten Monate. Anfangs lief alles sehr gut. Ingo und ich waren alleine im Condo, wir haben uns gut verstanden und in Thailand auch noch einige Gemeinsamkeiten entdeckt. Ingo hat mir sicherlich in einigen Situationen sehr geholfen und ich bedanke mich an dieser Stelle auch recht herzlich für seine Unterstützung. Leider änderte sich das gute Verhältnis nach einigen Monaten, nachdem die Poker-WG weiter gewachsen war, ohne für mich ersichtlichen Grund, aber manchmal ändern sich Dinge einfach.
Das Ende für mich in der Poker-WG war aber irgendwann nur noch eine Frage der Zeit und leider kam es dann zu diesem eher unrühmlichen Ende. Sei es drum, es war sicher nicht alles schlecht, wir hatte auch gute Zeiten mit viel Spass und das Leben geht seitdem eben alleine weiter.
Das Ende für mich in der Poker-WG war aber irgendwann nur noch eine Frage der Zeit und leider kam es dann zu diesem eher unrühmlichen Ende. Sei es drum, es war sicher nicht alles schlecht, wir hatte auch gute Zeiten mit viel Spass und das Leben geht seitdem eben alleine weiter.
Koh Samui
„Ich lebe da, wo andere Urlaub machen“, diese Aussage ist bereits 11 Jahre alt und stammt aus dem Jahr, in dem ich nach München gezogen bin. Gerade heute passt diese Aussage natürlich noch besser denn je. Auf dieser traumhaften Urlaubsinsel zu leben und die Touristen zu erleben ist auf jedenfall eine sehr interessante Sache. Ich lerne hier wöchentlich neue Leute kennen. Inwiefern sich aus den Urlaubsbekanntschaften auch Dauerfreundschaften entwickeln bleibt abzuwarten, aber erneute Treffen sind bereits geplant und ich bin durchaus zuversichtlich.
Wie lange ich noch hier bleibe kann ich nicht genau sagen. Vor 4 Wochen habe ich für 2 Wochen verlängert, dann nochmal für 2 und jetzt wohl noch ein weiteres und vorerst letztes Mal für 4 Wochen, bis es nach Macau geht. Wo ich nach dem Turnier zu finden bin, steht noch in den Sternen, aber ihr werdet es natürlich auch hier im Blog erfahren (falls ihr nicht in den Sternen lesen könnt).
Wie lange ich noch hier bleibe kann ich nicht genau sagen. Vor 4 Wochen habe ich für 2 Wochen verlängert, dann nochmal für 2 und jetzt wohl noch ein weiteres und vorerst letztes Mal für 4 Wochen, bis es nach Macau geht. Wo ich nach dem Turnier zu finden bin, steht noch in den Sternen, aber ihr werdet es natürlich auch hier im Blog erfahren (falls ihr nicht in den Sternen lesen könnt).
Fazit
Ich bereue nichts. Trotz aller Schwierigkeiten nicht den Schritt zum Pokerprofi und schon gar nicht die Entscheidung auszuwandern. Ich freue mich auf die Zukunft und alles, was da noch so auf mich zu kommt. Nur meine Freude auf kommende Badbeats ist leicht eingeschränkt!
Wenn es überhaupt eine Wolke am Himmel gibt und mir hier wirklich etwas fehlt, dann eine weibliche Person an meiner Seite. Aber auch das wird die Zeit irgendwann regeln (spätestens, wenn ich eine Altenpflegerin brauche).
Ich melde mich dann wieder in weiteren 6 Monaten mit dem Jahresbericht,
Ramon